Chronik der Apotheke Schonungen

Die Gründung

Massive Einwände der Apotheker aus Schweinfurt, Hassfurt und Hofheim konnten nicht verhindern, dass am 1. Juli 1869 die Einrichtung der Apotheke durch eine Regierungsentschließung genehmigt wurde. Der erste Apotheker, der die Konzession erhielt eröffnete am 11. August 1870 in einem ehemaligen Bauernhof die Apotheke Schonungen.
Der erste Besitzer Anton Visino musste vor der königlichen Amtsgerichtskommission folgenden Eid schwören: 
"Ich, Anton Visino, schwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden einen Eid, dass ich den mir soeben bekannt gemachten Obliegenheiten eines Apothekers oder Provisors getreulich nachkommen will, so wahr mir Gott helfe und sein heiliges Wort."

Ständiger Wechsel der Inhaber bis 1938

Von 1870 bis 1938 wechselte die Apotheke Schonungen fünfmal den Besitzer. Das war für eine positive Entwicklung nicht förderlich. 
Nach dem Tod des Apothekers Ludwig Marx († 7. Feb. 1938) und die dadurch erfolgte Sperrung des Betriebes wurde die Apotheke am 15. April 1938 dem Apotheker Karl Schmid zugesprochen.  
Er übernahm die Apotheke am 1. September und brachte die "heruntergekommene" Apotheke in kurzer Zeit zu hohem Ansehen.

Kriegs- und Nachkriegszeit

Die Kriegsereignisse der Jahre 1939 bis 1945, die damit verbundene Einberufung zum Militär, die nachfolgende Gefangenschaft und die Internierung des Apothekers Karl Schmid brachten einen tiefen Einbruch in die Entwicklung.
Zwangsvertreter und Treuhänder, eingesetzt von der amerikanischen Militärregierung, machten einen geregelten Betrieb unmöglich. Erst 1948 konnte eine dauerhafte Entwicklung eingeleitet werden, die zum stetigen Aufstieg der Apotheke führte.
Während der Nachkriegszeit konnte durch eine heute unvorstellbare Leistung der Frau des Apothekers Fanny Schmid die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln aufrecht erhalten werden.
Die auf die Währungsreform (1948) folgenden Jahre waren durch das sogenannte "Wirtschaftswunder" geprägt. Der große Fleiß von Apotheker Karl Schmid machte die Apotheke in wenigen Jahren zur Versorgungs- apotheke für einen weiten Umkreis. Unter dem Slogan "Tag und Nacht im Dienst für Kranke und Gesunde" war die Apotheke Schonungen schon damals Anlaufstelle für "Beratung" und führte neben dem üblichen Arzneimittelsortiment Homöopathie, Tierarzneimittel, Babynahrung und Pflegemittel für Babys, Pflanzenschutzmittel, Krankenpflegeartikel und vieles mehr.
Durch einen Erweiterungsbau (1958) konnte eine Medizinaldrogerie (1959) angegliedert werden. Der Kundenkreis erweiterte sich stetig.

Ab ins Museum

Moderne Geräte wie Salbenmaschine, Tabletttier- und Dragiergeräte, Abfüll- und Verpackungssysteme ersetzten in vielen Bereichen die Handarbeit. Die Eigenherstellung lief auf Hochtouren.
Auf Grund der rasanten pharmazeutisch- technischen Neuentwicklung, verdrängten immer mehr moderne Arzneimittel und neue Geräte die gewohnten Bilder. Nach und nach wanderte der angestaute „Gerätepool“ in die Abstellkammer, um dem Fortschritt Raum zu geben.
Die Einführung der damals supermodernen elektronischen Bestellübermittlung brachte die Lochkarte für Verwaltung, Kontrolle und Lagerung von Fertigarzneimitteln in die Apotheke.
Zwischen 1960 – 1970 wurde in Riesenschritten die Apotheke immer wieder auf den aktuellen Stand gebracht, was organisatorisch und finanziell kaum zu bewältigen war und nur mit hohem persönlichen Einsatz gelang.
Da die Gerätschaften seit der Gründung (1870) weitgehend noch vorhanden und erhalten sind, wird in der nächsten Zeit ein hauseigenes Museum im Nebengebäude der Apotheke eingerichtet. – Zur Erinnerung an die Entwicklung unseres Hauses, das heute schon über 60 Jahre, und in der dritten Generation in Familienbesitz ist.

Der große Schritt zur Moderne

Der Großvater Apotheker Karl Schmid, der bis 1962 die Apotheke betrieb und auf hohen Stand gebracht hatte, ging in den Ruhestand. Von da an entwickelten die heutigen „Senioren“ Fritz und Ingeborg Schumm das fortschrittliche „Medizinalinstitut Apotheke“ und passten es der neuen Zeit an. Nach der Eingliederung eines Neuform – Depots (1964), der Renovierung und Neuanlage der Außenfassade wurde 1968 die Inneneinrichtung auf den damaligen Höchststand gebracht. Herstellungs-, Lager- und Kontrolltechnik wurden optimiert. „Tag und Nacht im Dienst für Kranke und Gesunde“ zu sein stellte hohe Anforderungen an den Inhaber. Durch den damals herrschenden Mangel an Apothekern, die vor allem nicht „aufs Land“ wollten, waren viele Jahre geprägt. Hanne und Friedrich Karl Schumm übernahmen 1986 als Pächter, ab 1992 als Inhaber den Betrieb ihrer Eltern. Die ersten Schritte waren die Einführung einer EDV-gestützten WarenWirtschaft (1986) und eine Umwandlung der Drogerie in ein Neuform – Reformhaus mit dem Einbau einer neuen Einrichtung (1988).

Im Jahre 1995 übernahm Apothekerin Hanne Schumm die Apotheke Schonungen als Firmeninhaberin. Die Wandlung der Apotheke zum vielseitigen Informations- und Dienstleistungszentrum erforderte 1998 einen Totalumbau, durch den die Apotheke Schonungen ein völlig neues Gesicht erhielt und sich durch eine hochmoderne Ausstattung und eine zukunftsweisende Logistik auszeichnete.

Seit dem 1. April 2012

lenkt Apotheker Wolfgang Hubbauer die Geschicke der Apotheke Schonungen.